Die Therme Amadé versteht sich selbst als Action-Therme und grenzt sich damit klar zu den reinen Entspannungsbädern in der Umgebung ab. Zahlreiche Attraktionen wie Rutschen, ein Wellenbad und tolle Aufgüsse bieten nicht nur nach einem schönen Ski-Tag einen besonderen Tagesabschluss. 

Der Check-In

Der Tageseintritt für Erwachsene mit Sauna kostet in der Therme Amadé 24,50 Euro, was wir als sehr fair empfinden, vor allem in Anbetracht der vielen Angebote. Der Weg durch das Drehkreuz führt in einen großen Umkleide- und Kästchenraum, in dem die Eintrittskarte gleichzeitig als Schlüssel für einen frei wählbaren Spind verwendet werden kann. Für Bargeld und Wertsachen stehen seperate Schliessfächer (1€ Pfand) in besser einsehbaren Bereichen zur Verfügung. Dies bietet auch den zusätzlichen Vorteil, dass Bargeld für etwaige Ausgaben in der Therme Amadé zur Hand ist, da Speisen und Getränke nicht auf einen Chip gebucht werden können.

Baden

Textilbereich

Die Therme Amadé bietet einige Süßwasserbecken, nämlich ein Wellenbecken mit 27-28°C (2x pro Stunde 10 Minuten Wellenbetrieb), ein Sportbecken mit 26-28°C und ein Kinderbecken. Zusätzlich werden das Amethystbecken (31-34 °C, 1,5% Sole) mit Durchschwimmkanal nach draußen, Strömungskanal, vielen Unterwasserdüsen, Sprudelliegen, Sprudelsitzen und einer LED-Beleuchtung. Zusätzlich werden ein Relaxbecken mit 34-35°C und das Bergkristallbecken mit 34-35°C angeboten. In beiden letzteren Becken befinden sich ebenfalls Sprudelsitze und Unterwassermassagedüsen, außerdem haben sie 2,5% Solegehalt. Der Textilbereich ist eindeutig Kinderzone und macht daraus auch keinen hehl. Zwei Wasserrutschen, davon eine sogar mit Looping, sorgen neben dem Wellenbecken für viel Abwechslung. Durch das zahlreiche Angebot kann es aber auch schon mal passieren, dass recht viel los ist.

Saunabereich

Das Hauptbecken des Saunabereichs in der Therme Amadé ist das Rosenquarzbecken mit einer Temperatur von 31 bis 34°C. Es bietet einen über eine Treppe begehbaren Innenbereich und die Möglichkeit, direkt in ein Außenbecken zu schwimmen. Vor allem im Vergleich mit vielen anderen Thermen ist das Außenbecken sehr angenehm und gut umgesetzt, wenn auch die Temperatur gerne ein bisschen höher sein dürfte. Massagedüsen, Sprudelliegen und rundherum Sprudelsitze machen das Becken zu einem besonderen Highlight unter den Saunabecken, so ein großes Angebot im Becken eines Saunabereichs findet man nur selten. Dennoch muss man leider dazusagen, dass dem Wasser 2, 3 Grad mehr nicht schaden würden. Das Achatbecken mit 34-35°C ist ein Whirlpool mit 5-6 Plätzen, den man, wenn man einmal drin sitzt, kaum mehr verlassen möchte.

Saunen

Innenbereich

Das Saunaangebot in der Therme Amadé ist sehr gut ausgebaut. Im Innenbereich finden sich die Zirbensauna (85-90°C), die Amethystsauna (60-70°C), die Bergkristallsauna (95-100°C) und die Dampfgrotte (Dampfbad, 48°C). Auch ein Felshamam ist zu finden, allerdings handelt es sich hier nicht um ein Hamam im herkömmlichen Sinne, sondern nur um einen Ruheraum mit beheizten Steinplatten.

Außenbereich

Im Außenbereich gibt es einerseits die Salzsauna (90-95°C), in der unter anderem die Salzaufgüsse durchgeführt werden (siehe Aufgüsse) und die Panorama-Alpsauna (85 – 90°C), die für Specials wie die Vitaminbombe und den Honigaufguss verwendet wird und gleichzeitig einen großartigen Blick über den Saunabereich bietet. Eine große Terrasse lädt zum Entspannen im Freien und zum Abkühlen nach einem heißen Aufguss ein.

Aufgüsse

Neben zahlreichen Duftaufgüssen gibt es auch unsere persönlichen Highlights, die eigentlich bei keinem Besuch in der Therme Amadé fehlen dürfen.

• Salzaufguss

  Hierbei wird Salz, vermengt mit Massageöl ausgegeben und auf die Haut aufgetragen. Das soll einen Peelingeffekt haben und macht die Haut schön weich. Der Salzaufguss ist auch ein Teil der Black Mud-Behandlung und sollte pro Besuch nicht mehr als einmal durchgeführt werden.

• Honigaufguss

  Hier wird Honig ausgeteilt. Und zwar nicht, wie bei manchen anderen Thermen, verdünnter oder spezieller Massagehonig oder so etwas, sondern richtiger Honig, wie man ihn auch problemlos essen kann. Und das tun die Leute auch sehr gerne :) Nach zwei kurzen Aufgussrunden geht man nach draußen, um sich mit Honig einzureiben. Das soll einerseits desinfizierend wirken, andererseits auch natürlich die Haut schön machen. Danach gibt es noch zwei Runden, die den eher sanfteren Aufguss abschließen

• Vitaminbombe

  Bei der Vitaminbombe in der Panorama-Alpsauna wird zwischen den Aufgussrunden erfrischendes, geschnittenes Obst als Auflockerung angeboten.

• Holzhackeraufguss

  Das genaue Gegenteil zu den meisten Aufgüssen ist der Holzhacker-Aufguss. Laute Musik soll zum lauten Mitklatschen und Mitsingen anregen, die Stimmung in der Panorama-Alpsauna ist ausgelassen. Angeblich stehen hier auch schon mal die Gäste auf den Bänken, leider war bei uns die Stimmung noch nicht ganz so ausgelassen. In der Pause nach zwei Aufgussrunden bekommt man vor der Sauna Franzbranntwein zum Einreiben, wodurch sich die Hitze bei den letzten Runden in Kälte verwandelt. Ein tolles Gefühl, das Wechselspiel zwischen Heiß und Kalt.

• Amadé-Reisser oder: Gänsehaut vom Schusti

  Gleich vorweg: Dieser Aufguss ist nichts für zart besaitete Leute. Schusti, der Saunameister lüftet ausgiebig vor und beginnt den Aufguss mit einer kurzen Erklärung, was uns erwartet. Der gesamte Aufguss ist eine Geschichte, die er uns erzählt, so startet er mit dem Duft „Sonnenaufgang“ und marschiert mit uns weiter den Berg hinauf, sodass wir zuerst noch zu den „Tannen- und Fichtennadeln“ kommen, und schließlich zum Latschenkiefer. Jeweils eine Runde mit einem Kübel des duftenden Wassers wird in der Bergkristallsauna aufgegossen, Schusti gibt alles. Nachdem wir unsere Schrei-Künste beim obligatorischen „AMADÉ“ – „REISSER“ – Schreien unter Beweis gestellt haben, bekommen wir als Belohnung Eis, um uns damit einzureiben. Nach einer weiteren Runde geht es an die frische Luft, wo wir gemeinsam Atem-Übungen machen und Schusti uns zeigt, wie man sich richtig im (leider nicht vorhandenen) Schnee wälzt. Danach geht es wieder in die Sauna, wo wir unsere Wanderung fortsetzen. Schusti bereitet uns darauf vor, dass er unsere Außentemperatur nun um 2-3 Grad erhöhen wird, um Bakterien abzutöten. Jetzt ist definitiv Schluss mit Lustig. Das Wasser spritzt nur so auf die Saunaöfen, Schusti wachelt wie wild mit der Fahne und beschert uns mit den Worten „Jetz griagts a schene Gänsehaut vom Schuasti“ eben diese. Nach zwei Aufgussrunden holt er seine „Marüün“, eine Gießkanne, mit der er alle (die sich nicht wehren) abkühlt, den Rest bekommt der Saunaofen. Danach geht er noch ein paar Runden mit der Fahne und schließt so den Aufguss ab. Warum wir das so ausführlich beschreiben? Dieser Aufguss war das mit Abstand Steilste, was wir in unserer Saunalaufbahn bisher erlebt haben und wir werden das niemals vergessen. Darum möchten wir uns auch auf diesem Weg nochmal ganz besonders beim Schusti bedanken und können jedem, der die Hitze halbwegs aushält, nur empfehlen, sich dieses Spektakel zu geben.

• Black Mud

  Eine weitere Spezialität ist die Black Mud-Behandlung, die um 12:30, 16:30 und 19:30 stattfindet und jeweils ca. 30 Minuten dauert. Diese Behandlung kostet 12 Euro extra, bei uns steht sie aber eigentlich immer fix am Programm, da die Haut danach unglaublich toll ist :) Dabei wird erst Schlamm auf die Haut aufgetragen, anschließend lässt man sich 15 Minuten im Dampfbad garen. Nach einer kurzen Dusche bekommt man Peelingsalz mit Massageöl vermischt, das auf die Haut aufgetragen wird. Ein exklusiver kleiner Aufguss rundet das Programm ab.

Gastronomie

Der Textil- und Saunabereich teilen sich in der Therme Amadé eine gemeinsame Küche. Das Essen ist durchgängig sehr lecker und relativ günstig, das Personal ist sehr freundlich.

Ruheräume

Liegen sind sowohl im Textil- als auch im Saunabereich rund um die Schwimmbecken vorhanden. Zusätzlich befindet sich im Saunabereich ein Ruheraum über dem Restaurant.

Speziell für Übergewichtige

Grundsätzlich ist die Therme Amadé sehr angenehm zu besuchen. Ein störender Punkt ist allerdings, dass die Sessel in den Essbereichen zwar durchaus stabil, aber sehr schmal sind, was vor allem nach längerem Sitzen wirklich unangenehm und schmerzhaft wird.